LOVE IS IN THE AIR
Im Jahr 1960 beschrieb Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, aus dem Fenster seines Raumschiffs die Erde als „eine große blaue Murmel“.
Ort Die Fluggastbrücke ist ein Ort des Transfers, der Bewegung, der erste und letzte Abschnitt der An- und Abreise von und nach Berlin. Sie symbolisiert Grenze und Verbindung zwischen LAND und LUFT. Die meisten Menschen durchqueren diese Passage in großer Eile. Es gibt weder Raum noch Zeit zum Betrachten für ein traditionelles Kunstobjekt auf diesem Weg. Daher muss das Erlebnis der Bewegung selbst, des Gehens vom Eingang bis zum Ausgang, zum Kunstwerk werden, welches die Gegensätze Land und Luft metaphorisch verbindet und zelebriert.
Installation Die Installation LOVE IS IN THE AIR im Innenraum der Fluggastbrücke besteht aus Tausenden von der Decke herab hängenden klaren Glasmurmeln. Die im Durchmesser 15 mm großen Murmeln sind in einem strengen Raster von 18 x 18 cm angeordnet und in unterschiedlicher Höhe zwischen 2,5 bis 3 m über dem Boden schwebend mit Fiberglasfäden an der Decke befestigt. Zwei visuelle Elemente bestimmen die Installation und gestalten das architektonische Volumen der Fluggastbrücke: die hellen runden Glasmurmeln und die Fiberglas-Vertikalen.
Wahrnehmung Klare Glasmurmeln besitzen die faszinierende Fähigkeit, die Welt um sich herum in einer winzigen Kugel verdichtet zu spiegeln. Im Kontext eines hochtechnologischen, modernen Flughafens bilden sie ein Element der Überraschung, das die Reisenden für einen Moment von der Routine des Alltags ablenkt. Die Bewegung der Betrachter/Fluggäste aktiviert die Installation visuell. Jeder Schritt bringt eine zarte Veränderung in die über den Köpfen schwebende Erscheinung der Murmeln, die durch die Lichtverhältnisse der Umgebung changiert. Die physische Bewegung unterhalb der Installation stellt die Verbindung zum LAND dar. Die Installation über den Köpfen mit ihren geometrischen Formen von Kugel und Vertikale repräsentiert die Idee der LUFT, des Himmels, des Kosmos. GEHEN und HINAUFBLICKEN verschmelzen zu einer Wahrnehmungserfahrung.
Beleuchtung In der Mitte der Fluggastbruecke befinden sich Wandfelder, welche die Rampen voneinander trennen. Die Glasbekleidung wird mit einer Kombination von warmweissen und kaltweissen LED’s hinterleuchtet, sodass das Licht an die verschiedenen Jahreszeiten angepasst werden kann. Die strahlend weißen Wände sind weithin sichtbar und können bereits vom Flugzeug aus wahrgenommen werden. Das LED Licht bewirkt zusätzliche Reflektionen auf den Glasmurmeln.
Transluzenz Die Installation ist nicht obstruktiv. Alle verwendeten Murmeln sind aus klarem Glas und fügen sich wie winzige kleine Chamäleons in die architektonische Umgebung ein. Gleichzeitig können sie aufgrund der Lichtreflexe auf ihrer Oberfläche unabhängig wahrgenommen werden.
Monumentalität Trotz der gigantischen Dimensionen bleibt die Installation, die sich über die gesamte Fluggastbrücke erstreckt, zurückhaltend und zart und verschwindet optisch teilweise immer wieder. Gleichzeitig hat sie einen stark festlichen Charakter, ohne dekorativ zu sein.
Ordnung und Zufall Die Installation beruht auf einer mathematisch berechneten Struktur. Das Raster repräsentiert den menschlichen Sinn für “Ordnung“ (siehe Grundriss). Gleichzeitig beinhaltet die Installation ein natürliches Spiel mit dem Zufall (siehe Schnitte), das sich durch die zufällig festgelegten unterschiedlichen Höhen der Murmeln im Gesamtraum ergibt.
Schwerkraft Flugzeuge sind konzipiert, um der Schwerkraft entgegenzuwirken. Diese fundamentale natürliche Kraft wird hier zum „Kollaborateur“, der die perfekte Vertikalität der Linien konstituiert.
Ursprünge der Glasmurmel Die Geschichte der Murmeln reicht bis ins Altertum zurück. Sie wurde sogar in ägyptischen Pyramiden gefunden. Das Wort Murmel wurde im späten 17. Jahrhundert aus dem Deutschen abgeleitet, als kleine Kugeln aus Marmor produziert wurden. Im Jahre 1846 wurden in der Lauschaer Glashütte die sogenannte Marbelschere zum Schneiden und Formen von Glasmurmeln von einem Deutschen namens Elias Johann Christoph Simon Carl Greiner erfunden. 1890 wurden die ersten maschinell hergestellten Murmeln in Deutschland produziert.
Titel Der Titel bezieht sich auf einen Disko-Klassiker aus dem Jahre 1978 von John Paul Young. Vielen Menschen ist dieser eingängige Hit bekannt und wird sofort zu einem aus der Erinnerung abgespielten Soundtrack. Der leichte und fröhliche Popsong dient als Antidot zu Flugangst und anderem Reisestress. LOVE IS IN THE AIR ist einfach ein Gruß wie Welcome oder Goodbye.
Geschwindigkeit Geschwindigkeitsmesser können nicht jede Geschwindigkeit messen. Als Kind erzählte mir meine Mutter, dass das Schnellste in dieser Welt unsere Gedanken sind. Viele Jahre später glaube ich das immer noch, da ich sehe, dass die Ideen den Dingen immer voraus sind. Ich hoffe, dass diese Installation parallele Reisen des Geistes inspirieren wird, wenn auch nur für einen Augenblick, während Reisende zur anderen Seite der Fluggastbrücke eilen.
LOVE IS IN THE AIR
Im Jahr 1960 beschrieb Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, aus dem Fenster seines Raumschiffs die Erde als „eine große blaue Murmel“.
Ort Die Fluggastbrücke ist ein Ort des Transfers, der Bewegung, der erste und letzte Abschnitt der An- und Abreise von und nach Berlin. Sie symbolisiert Grenze und Verbindung zwischen LAND und LUFT. Die meisten Menschen durchqueren diese Passage in großer Eile. Es gibt weder Raum noch Zeit zum Betrachten für ein traditionelles Kunstobjekt auf diesem Weg. Daher muss das Erlebnis der Bewegung selbst, des Gehens vom Eingang bis zum Ausgang, zum Kunstwerk werden, welches die Gegensätze Land und Luft metaphorisch verbindet und zelebriert.
Installation Die Installation LOVE IS IN THE AIR im Innenraum der Fluggastbrücke besteht aus Tausenden von der Decke herab hängenden klaren Glasmurmeln. Die im Durchmesser 15 mm großen Murmeln sind in einem strengen Raster von 18 x 18 cm angeordnet und in unterschiedlicher Höhe zwischen 2,5 bis 3 m über dem Boden schwebend mit Fiberglasfäden an der Decke befestigt. Zwei visuelle Elemente bestimmen die Installation und gestalten das architektonische Volumen der Fluggastbrücke: die hellen runden Glasmurmeln und die Fiberglas-Vertikalen.
Wahrnehmung Klare Glasmurmeln besitzen die faszinierende Fähigkeit, die Welt um sich herum in einer winzigen Kugel verdichtet zu spiegeln. Im Kontext eines hochtechnologischen, modernen Flughafens bilden sie ein Element der Überraschung, das die Reisenden für einen Moment von der Routine des Alltags ablenkt. Die Bewegung der Betrachter/Fluggäste aktiviert die Installation visuell. Jeder Schritt bringt eine zarte Veränderung in die über den Köpfen schwebende Erscheinung der Murmeln, die durch die Lichtverhältnisse der Umgebung changiert. Die physische Bewegung unterhalb der Installation stellt die Verbindung zum LAND dar. Die Installation über den Köpfen mit ihren geometrischen Formen von Kugel und Vertikale repräsentiert die Idee der LUFT, des Himmels, des Kosmos. GEHEN und HINAUFBLICKEN verschmelzen zu einer Wahrnehmungserfahrung.
Beleuchtung In der Mitte der Fluggastbruecke befinden sich Wandfelder, welche die Rampen voneinander trennen. Die Glasbekleidung wird mit einer Kombination von warmweissen und kaltweissen LED’s hinterleuchtet, sodass das Licht an die verschiedenen Jahreszeiten angepasst werden kann. Die strahlend weißen Wände sind weithin sichtbar und können bereits vom Flugzeug aus wahrgenommen werden. Das LED Licht bewirkt zusätzliche Reflektionen auf den Glasmurmeln.
Transluzenz Die Installation ist nicht obstruktiv. Alle verwendeten Murmeln sind aus klarem Glas und fügen sich wie winzige kleine Chamäleons in die architektonische Umgebung ein. Gleichzeitig können sie aufgrund der Lichtreflexe auf ihrer Oberfläche unabhängig wahrgenommen werden.
Monumentalität Trotz der gigantischen Dimensionen bleibt die Installation, die sich über die gesamte Fluggastbrücke erstreckt, zurückhaltend und zart und verschwindet optisch teilweise immer wieder. Gleichzeitig hat sie einen stark festlichen Charakter, ohne dekorativ zu sein.
Ordnung und Zufall Die Installation beruht auf einer mathematisch berechneten Struktur. Das Raster repräsentiert den menschlichen Sinn für “Ordnung“ (siehe Grundriss). Gleichzeitig beinhaltet die Installation ein natürliches Spiel mit dem Zufall (siehe Schnitte), das sich durch die zufällig festgelegten unterschiedlichen Höhen der Murmeln im Gesamtraum ergibt.
Schwerkraft Flugzeuge sind konzipiert, um der Schwerkraft entgegenzuwirken. Diese fundamentale natürliche Kraft wird hier zum „Kollaborateur“, der die perfekte Vertikalität der Linien konstituiert.
Ursprünge der Glasmurmel Die Geschichte der Murmeln reicht bis ins Altertum zurück. Sie wurde sogar in ägyptischen Pyramiden gefunden. Das Wort Murmel wurde im späten 17. Jahrhundert aus dem Deutschen abgeleitet, als kleine Kugeln aus Marmor produziert wurden. Im Jahre 1846 wurden in der Lauschaer Glashütte die sogenannte Marbelschere zum Schneiden und Formen von Glasmurmeln von einem Deutschen namens Elias Johann Christoph Simon Carl Greiner erfunden. 1890 wurden die ersten maschinell hergestellten Murmeln in Deutschland produziert.
Titel Der Titel bezieht sich auf einen Disko-Klassiker aus dem Jahre 1978 von John Paul Young. Vielen Menschen ist dieser eingängige Hit bekannt und wird sofort zu einem aus der Erinnerung abgespielten Soundtrack. Der leichte und fröhliche Popsong dient als Antidot zu Flugangst und anderem Reisestress. LOVE IS IN THE AIR ist einfach ein Gruß wie Welcome oder Goodbye.
Geschwindigkeit Geschwindigkeitsmesser können nicht jede Geschwindigkeit messen. Als Kind erzählte mir meine Mutter, dass das Schnellste in dieser Welt unsere Gedanken sind. Viele Jahre später glaube ich das immer noch, da ich sehe, dass die Ideen den Dingen immer voraus sind. Ich hoffe, dass diese Installation parallele Reisen des Geistes inspirieren wird, wenn auch nur für einen Augenblick, während Reisende zur anderen Seite der Fluggastbrücke eilen.