Idee Der Perimeter des St. Johanns-Platz wird während einem Jahr exakt mit einer zweieinhalb Meter hohen Wand eingefasst. Sie schliesst das ganze Gelände ein, mit Rasen, Wegen und Parkbänken.
Die kleine Rasenfläche wird durch die Wand als Volumen erkennbar. Dies war zwar potentiell immer vorhan- den, aber nicht wahrnehmbar. Der skulpturale Eingriff lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen Standort und er- möglicht ein neues Entdecken des Platzes. Statt der Stadt mehr zuzuführen, wird reduziert.
Die Wand verbirgt das Gelände. Es wird dem Blick und der Nutzung entzogen. Der Platz ist nicht mehr betret- bar. Im Gegenzug eröffnet sich ein imaginärer Raum. Das Projekt baut auf die Neugierde, Fantasie und Vorstel- lungskraft der AnwohnerInnen und PassantInnen.
Hinter den Wänden, im Inneren des neu sichtbaren Volumens wächst ein geheimer Garten. Die Bepflanzung wird dem Zugriff der Stadtgärtnerei, also der Pflege entzogen. Während einem Jahr wächst und vermehrt sich, was will und kann. Es entsteht eine städtische "Brache". Die Vielfalt der Pflanzen wird im Vorfeld beein- flusst. Dank den Holzwänden wird der Raum geschützt, die Pflanzen können ungestört wachsen. Durch das Fenster im Tramwartehäuschen können Interessierte das Geschehen innerhalb des umzäunten Geländes beo- bachten. Wenn nach einem Jahr der Platz wieder begehbar ist, kann er nochmals ganz neu gesehen und entdeckt wer- den.
Die BewohnerInnen des Quartiers können den St. Johanns-Platz verschieden erleben: während dem Projektjahr
Die Wand soll aber auch im Weg stehen. Sie will ein Stolperstein sein, ein Unterbruch des Gewohnten, eine Irritation im Alltäglichen, Unauffälligen, die die gewohnte Wahrnehmung aufbricht.
Stichworte zum Projekt Aufbau Der Aufbau erfolgt in zwei Etappen. Vor Wintereinbruch wird der Platz besät. Im Frühjahr 2010 wird die Wand installiert.
Bepflanzung Die Bepflanzung wirkt natürlich. Die Vegetation wird im Vorfeld (November) beeinflusst durch eine Drillsaat. Schlitze werden in den Rasen eingefräst und mit frostharten einheimischen Pflanzen geimpft. Mit dem Aufstel- len der Wand wird die Rasenfläche dem Zugriff der Stadtgärtnerei, also der Pflege entzogen. Dank den Holz- wänden wird der Raum geschützt, die Pflanzen sind sich selber überlassen. Sie können ungestört, aber auch ungepflegt, wachsen. Die Pflanzen werden so ausgewählt, dass sie nach dem Winter ohne zusätzliche Bewäs- serung gedeihen können (Beratung durch Emanuel Trueb/Stadtgärtnerei).
Beteiligte/Publikum Das Projekt wendet sich an AnwohnerInnen und PassantInnen, die regelmässig, immer wieder mal oder auch zufällig am St. Johanns-Platz vorbei kommen. Sie "kennen" den Platz und sehen ihn nun umschlossen, in ver- schiedenen Stadien. Wird hier eine Baustelle vorbereitet? Warum werden keine Bagger und Baumaschinen aufgefahren? Erwartungen werden nicht erfüllt. Die Wand scheint funktionslos zu sein. Warum steht sie da? Was geschieht innerhalb? Das Gras wächst, die Bepflanzung verwildert, Blumen blühen.
Das Projekt entfaltet seine Wirkung über eine wiederholte Begegnung, einen längeren Zeitraum.
Ende Nach dem Ablauf eines Jahres wird die Wand abgebaut und der Rasen gemäht. Der frühere Zustand wird sorgfältig wieder hergestellt. Der Platz erscheint wie zuvor. Ich möchte den Übergang möglichst unspektakulär gestalten, so dass die meisten PassantInnen/AnwohnerInnen plötzlich dem neuen Zustand begegnen, wie wenn nichts gewesen wäre. Spuren werden bei näherem Betrachten eine Weile lang sichtbar bleiben werden. Der genaue Zeitpunkt des Abbaus hängt von den Wetterverhältnissen ab.
Erinnerung Wenn eines Tages plötzlich weg ist, an was man bis anhin jeden Tag achtlos vorbeiging, der Platz eingesperrt, versucht man sich in Erinnerung zu rufen, wie es vorher da ausgesehen hatte. Nach einem Jahr ist das Gelände wieder offen und begehbar. Es kann nochmals ganz neu gesehen und ent- deckt werden. In der Erinnerung bleibt nun die Wand, der veränderte Zustand des Platzes während eines Jah- res.
Garten Innerhalb der Wände, im geschützten Bereich, wächst ein "geheimer Garten". die "wilde Natur" kann sich aus- breiten, vor der Kultur/Zivilisation geschützt. Quasi eine Umkehrung der Idee des Hortus Conclusus.
Imagination Was hinter hohen Mauern vor sich geht, weckt die Neugier derjenigen, die ausserhalb sind, ausgesperrt sind. Das Projekt zielt auf die Fantasie der PassantInnen und AnwohnerInnen.
Durch das Entziehen des physischen Raumes möchte ich einen imaginären Raum auftun. Ich nehme also nicht einen Ort weg, sondern eröffne im Gegenteil einen Raum, einen Fantasieraum, einen Gedankenraum, einen Erinnerungsraum.
Materialität der Wand Die Wand dient dazu, das Gelände abzuschliessen, Zugang und Einblick zu verwehren. Sie schützt das Gelände vor menschlichen Zugriffen. Gleichzeitig soll sie, wie oben erwähnt, den Standort sichtbar machen. Ich mache dies mit einer gewöhnlichen Bauwand aus imprägnierten Schaltafeln. Sie wird an einzementierten Kanthölzern befestigt und ist windstabil und wetterfest. Die Wand wird entlang dem Perimeter des Geländes geführt, der jetzt schon mit einem Randstein markiert ist. Sie ist bündig mit dem Boden und fasst das Gelände durchgehend ein, ohne Servicetüre. Die Wand schliesst an das Tramhäuschens an der Elsässerstrasse an und nimmt dessen Höhe auf. Die Rückwand des Tramhäu- schens mit dem Fenster in der Wartenische wird ausgespart.
Unterstützung An diesem Projekt mitgedacht haben Mirjam Bürgin, Daniel Hagmann, John Reardon, Jens Studer, Emanuel Trueb/Stadtgärtnerei Basel und Nadja Vitt; Martin Boss/BBL Baugesellschaft BL AG und Jan Bürgi/ Zim- mermann Malerarbeiten GmbH.
Zeitplan November 2009 Frühjahr 2010 Winter 2010/ Frühjahr 2011 Drillsaat durch die Stadtgärtnerei Installation der Wand sobald der Boden weich genug ist, vor Wachstumsbeginn (Dauer inkl. streichen ca. 2-3 Tage) Abbau und Entsorgen der Wand, Löcher füllen, mähen (Termin je nach Wetter)
Idee Der Perimeter des St. Johanns-Platz wird während einem Jahr exakt mit einer zweieinhalb Meter hohen Wand eingefasst. Sie schliesst das ganze Gelände ein, mit Rasen, Wegen und Parkbänken.
Die kleine Rasenfläche wird durch die Wand als Volumen erkennbar. Dies war zwar potentiell immer vorhan- den, aber nicht wahrnehmbar. Der skulpturale Eingriff lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen Standort und er- möglicht ein neues Entdecken des Platzes. Statt der Stadt mehr zuzuführen, wird reduziert.
Die Wand verbirgt das Gelände. Es wird dem Blick und der Nutzung entzogen. Der Platz ist nicht mehr betret- bar. Im Gegenzug eröffnet sich ein imaginärer Raum. Das Projekt baut auf die Neugierde, Fantasie und Vorstel- lungskraft der AnwohnerInnen und PassantInnen.
Hinter den Wänden, im Inneren des neu sichtbaren Volumens wächst ein geheimer Garten. Die Bepflanzung wird dem Zugriff der Stadtgärtnerei, also der Pflege entzogen. Während einem Jahr wächst und vermehrt sich, was will und kann. Es entsteht eine städtische "Brache". Die Vielfalt der Pflanzen wird im Vorfeld beein- flusst. Dank den Holzwänden wird der Raum geschützt, die Pflanzen können ungestört wachsen. Durch das Fenster im Tramwartehäuschen können Interessierte das Geschehen innerhalb des umzäunten Geländes beo- bachten. Wenn nach einem Jahr der Platz wieder begehbar ist, kann er nochmals ganz neu gesehen und entdeckt wer- den.
Die BewohnerInnen des Quartiers können den St. Johanns-Platz verschieden erleben: während dem Projektjahr
Die Wand soll aber auch im Weg stehen. Sie will ein Stolperstein sein, ein Unterbruch des Gewohnten, eine Irritation im Alltäglichen, Unauffälligen, die die gewohnte Wahrnehmung aufbricht.
Stichworte zum Projekt Aufbau Der Aufbau erfolgt in zwei Etappen. Vor Wintereinbruch wird der Platz besät. Im Frühjahr 2010 wird die Wand installiert.
Bepflanzung Die Bepflanzung wirkt natürlich. Die Vegetation wird im Vorfeld (November) beeinflusst durch eine Drillsaat. Schlitze werden in den Rasen eingefräst und mit frostharten einheimischen Pflanzen geimpft. Mit dem Aufstel- len der Wand wird die Rasenfläche dem Zugriff der Stadtgärtnerei, also der Pflege entzogen. Dank den Holz- wänden wird der Raum geschützt, die Pflanzen sind sich selber überlassen. Sie können ungestört, aber auch ungepflegt, wachsen. Die Pflanzen werden so ausgewählt, dass sie nach dem Winter ohne zusätzliche Bewäs- serung gedeihen können (Beratung durch Emanuel Trueb/Stadtgärtnerei).
Beteiligte/Publikum Das Projekt wendet sich an AnwohnerInnen und PassantInnen, die regelmässig, immer wieder mal oder auch zufällig am St. Johanns-Platz vorbei kommen. Sie "kennen" den Platz und sehen ihn nun umschlossen, in ver- schiedenen Stadien. Wird hier eine Baustelle vorbereitet? Warum werden keine Bagger und Baumaschinen aufgefahren? Erwartungen werden nicht erfüllt. Die Wand scheint funktionslos zu sein. Warum steht sie da? Was geschieht innerhalb? Das Gras wächst, die Bepflanzung verwildert, Blumen blühen.
Das Projekt entfaltet seine Wirkung über eine wiederholte Begegnung, einen längeren Zeitraum.
Ende Nach dem Ablauf eines Jahres wird die Wand abgebaut und der Rasen gemäht. Der frühere Zustand wird sorgfältig wieder hergestellt. Der Platz erscheint wie zuvor. Ich möchte den Übergang möglichst unspektakulär gestalten, so dass die meisten PassantInnen/AnwohnerInnen plötzlich dem neuen Zustand begegnen, wie wenn nichts gewesen wäre. Spuren werden bei näherem Betrachten eine Weile lang sichtbar bleiben werden. Der genaue Zeitpunkt des Abbaus hängt von den Wetterverhältnissen ab.
Erinnerung Wenn eines Tages plötzlich weg ist, an was man bis anhin jeden Tag achtlos vorbeiging, der Platz eingesperrt, versucht man sich in Erinnerung zu rufen, wie es vorher da ausgesehen hatte. Nach einem Jahr ist das Gelände wieder offen und begehbar. Es kann nochmals ganz neu gesehen und ent- deckt werden. In der Erinnerung bleibt nun die Wand, der veränderte Zustand des Platzes während eines Jah- res.
Garten Innerhalb der Wände, im geschützten Bereich, wächst ein "geheimer Garten". die "wilde Natur" kann sich aus- breiten, vor der Kultur/Zivilisation geschützt. Quasi eine Umkehrung der Idee des Hortus Conclusus.
Imagination Was hinter hohen Mauern vor sich geht, weckt die Neugier derjenigen, die ausserhalb sind, ausgesperrt sind. Das Projekt zielt auf die Fantasie der PassantInnen und AnwohnerInnen.
Durch das Entziehen des physischen Raumes möchte ich einen imaginären Raum auftun. Ich nehme also nicht einen Ort weg, sondern eröffne im Gegenteil einen Raum, einen Fantasieraum, einen Gedankenraum, einen Erinnerungsraum.
Materialität der Wand Die Wand dient dazu, das Gelände abzuschliessen, Zugang und Einblick zu verwehren. Sie schützt das Gelände vor menschlichen Zugriffen. Gleichzeitig soll sie, wie oben erwähnt, den Standort sichtbar machen. Ich mache dies mit einer gewöhnlichen Bauwand aus imprägnierten Schaltafeln. Sie wird an einzementierten Kanthölzern befestigt und ist windstabil und wetterfest. Die Wand wird entlang dem Perimeter des Geländes geführt, der jetzt schon mit einem Randstein markiert ist. Sie ist bündig mit dem Boden und fasst das Gelände durchgehend ein, ohne Servicetüre. Die Wand schliesst an das Tramhäuschens an der Elsässerstrasse an und nimmt dessen Höhe auf. Die Rückwand des Tramhäu- schens mit dem Fenster in der Wartenische wird ausgespart.
Unterstützung An diesem Projekt mitgedacht haben Mirjam Bürgin, Daniel Hagmann, John Reardon, Jens Studer, Emanuel Trueb/Stadtgärtnerei Basel und Nadja Vitt; Martin Boss/BBL Baugesellschaft BL AG und Jan Bürgi/ Zim- mermann Malerarbeiten GmbH.
Zeitplan November 2009 Frühjahr 2010 Winter 2010/ Frühjahr 2011 Drillsaat durch die Stadtgärtnerei Installation der Wand sobald der Boden weich genug ist, vor Wachstumsbeginn (Dauer inkl. streichen ca. 2-3 Tage) Abbau und Entsorgen der Wand, Löcher füllen, mähen (Termin je nach Wetter)