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W5007
30.08.2012
Berlin Childhood - Julia Brodauf
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The project "Berlin Childhood" was proposed as an exhibition idea to Vattenfall for the Turbinenhalle at the Heizkraftwerk Moabit in combination with an edition. The edition will be realised, the exhibition project not... Und die Mädels mit ihren Rol ...

The project "Berlin Childhood" was proposed as an exhibition idea to Vattenfall for the Turbinenhalle at the Heizkraftwerk Moabit in combination with an edition. The edition will be realised, the exhibition project not...

Und die Mädels mit ihren Rollschuhen And the Girls with their Roller Skates Julia Brodauf Eine Installation für die Historische Turbinenhalle im Heizkraftwerk Moabit, 2012 Aufbau: Etwa 200 bedruckte Baby-Hemdchen und Kinder-T-Shirts werden auf Leinen quer durch die Turbinenhalle gehängt. Auf den T-Shirts sind teils Textfragmente zu lesen, die aus Interviews stammen. Teils sind sie mit Symbolen bedruckt, die die Erzählungen bebildern. Die Symbole sind aus historischen Berlin-Stadtplänen ausgeschnitten. Im Projekt „Berliner Kindheit“ geht es um Erinnerungen. Eine vergangene Zeit wird heraufbeschworen, die teils verklärt ist, teils inzwischen fremdgeworden, teils unfreiwillig komisch und teils auch tragisch und bestürzend. Die Erinnerungen sprechen für sich selbst, lassen Bilder entstehen, die jeder Betrachter mit seinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungsbildern an Kindheit mischt. Gleichzeitig bleibt eine dokumentarische Konnotation: Die Erinnerungen stammen aus dem Prenzlauer Berg, dokumentieren Kindheit im Verlauf des 20. Jahrhunderts und damit auch Fortschritt und Entwicklung in dieser Zeit. Kinder und Hemdchen. Kinder tragen Hemdchen, in späteren Jahren vermehrt TShirts. Die Verwendung der Hemdchen und T-Shirts als Bildträger folgt der Idee, dass Kinder seit den 70er Jahren meistens Motive auf ihren T-Shirts und Hemdchen tragen. Tiere, Bilder, Logos und Schriftzüge unterschiedlicher Niedlichkeitsgrade werden auf Kinderbrüsten und -Rücken getragen und etikettieren das Kind auf eine gewisse Weise: Hier ein Superheld, dort ein Kätzchen, schon bei den Babys ein „Mamas Liebling“ oder „Prenzlauer Zwerg“. In der Installation werden die Hemden auf die Wäscheleine befördert. Das folgt zum einen einem kindheitstypischen Vorgang: Kinderwäsche ist ununterbrochen schmutzig und wird gewaschen. Und es gehört zu den Kindheitserinnerungen, dass diese Wäsche auf der Leine hängt – elektrische Wäschetrockner sind bis heute nicht in jedem Haushalt vorhanden und waren es früher noch weniger. Das entstehende Gesamtbild der Unmengen Hemden auf Leinen arbeitet also mit dem Mittel der Übersteigerung kollektiver Kindheitserinnerungen. Alle Hemden sind weiß. So funktionieren sie zurückgenommen als Bildträger für Motive und Schriften. Zudem symbolisiert die Farbe das eigentlich noch unbeschriebene, unschuldige Wesen von Kindheit. Was die Konstruktion betrifft so kann es unter Umständen notwendig sein, die Hemden statt auf Leinen auf Stangen zu hängen, da bedingt durch den Denkmalschutz an den Wänden der Turbinenhalle keine Haken angebracht werden können, auf die mein Zug ausüben könnte. Das tut jedoch dem Bild der Wäscheleine, das erzeugt wird, keinen Abbruch.

The project "Berlin Childhood" was proposed as an exhibition idea to Vattenfall for the Turbinenhalle at the Heizkraftwerk Moabit in combination with an edition. The edition will be realised, the exhibition project not... Und die Mädels mit ihren Rol ...

The project "Berlin Childhood" was proposed as an exhibition idea to Vattenfall for the Turbinenhalle at the Heizkraftwerk Moabit in combination with an edition. The edition will be realised, the exhibition project not...

Und die Mädels mit ihren Rollschuhen And the Girls with their Roller Skates Julia Brodauf Eine Installation für die Historische Turbinenhalle im Heizkraftwerk Moabit, 2012 Aufbau: Etwa 200 bedruckte Baby-Hemdchen und Kinder-T-Shirts werden auf Leinen quer durch die Turbinenhalle gehängt. Auf den T-Shirts sind teils Textfragmente zu lesen, die aus Interviews stammen. Teils sind sie mit Symbolen bedruckt, die die Erzählungen bebildern. Die Symbole sind aus historischen Berlin-Stadtplänen ausgeschnitten. Im Projekt „Berliner Kindheit“ geht es um Erinnerungen. Eine vergangene Zeit wird heraufbeschworen, die teils verklärt ist, teils inzwischen fremdgeworden, teils unfreiwillig komisch und teils auch tragisch und bestürzend. Die Erinnerungen sprechen für sich selbst, lassen Bilder entstehen, die jeder Betrachter mit seinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungsbildern an Kindheit mischt. Gleichzeitig bleibt eine dokumentarische Konnotation: Die Erinnerungen stammen aus dem Prenzlauer Berg, dokumentieren Kindheit im Verlauf des 20. Jahrhunderts und damit auch Fortschritt und Entwicklung in dieser Zeit. Kinder und Hemdchen. Kinder tragen Hemdchen, in späteren Jahren vermehrt TShirts. Die Verwendung der Hemdchen und T-Shirts als Bildträger folgt der Idee, dass Kinder seit den 70er Jahren meistens Motive auf ihren T-Shirts und Hemdchen tragen. Tiere, Bilder, Logos und Schriftzüge unterschiedlicher Niedlichkeitsgrade werden auf Kinderbrüsten und -Rücken getragen und etikettieren das Kind auf eine gewisse Weise: Hier ein Superheld, dort ein Kätzchen, schon bei den Babys ein „Mamas Liebling“ oder „Prenzlauer Zwerg“. In der Installation werden die Hemden auf die Wäscheleine befördert. Das folgt zum einen einem kindheitstypischen Vorgang: Kinderwäsche ist ununterbrochen schmutzig und wird gewaschen. Und es gehört zu den Kindheitserinnerungen, dass diese Wäsche auf der Leine hängt – elektrische Wäschetrockner sind bis heute nicht in jedem Haushalt vorhanden und waren es früher noch weniger. Das entstehende Gesamtbild der Unmengen Hemden auf Leinen arbeitet also mit dem Mittel der Übersteigerung kollektiver Kindheitserinnerungen. Alle Hemden sind weiß. So funktionieren sie zurückgenommen als Bildträger für Motive und Schriften. Zudem symbolisiert die Farbe das eigentlich noch unbeschriebene, unschuldige Wesen von Kindheit. Was die Konstruktion betrifft so kann es unter Umständen notwendig sein, die Hemden statt auf Leinen auf Stangen zu hängen, da bedingt durch den Denkmalschutz an den Wänden der Turbinenhalle keine Haken angebracht werden können, auf die mein Zug ausüben könnte. Das tut jedoch dem Bild der Wäscheleine, das erzeugt wird, keinen Abbruch.