Die Automation verspricht uns eine Produktion, die die Bedürfnisse aller Menschen ohne menschliche Arbeitsleistung zufriedenstellt. Die Arbeit des Menschen ist nicht länger ein unumgängliches Produktionsmittel. Der Mensch steht erste. malig vor der Tatsache, seine Existenzform als Nützlichkeitstier aufgeben und sich auf das Niveau eines schöpferischen Wesens erheben zu können. Wir befinden uns an dem Punkt, an dem der Anspruch Lautréamonts: »une poésie faite par tous«, - Freiheit zum kreativen Spiel für jeden - verwirklicht werden kann.
Die Perspektive auf die vollautomatisierte Produktion wirft unweigerlich die Frage auf, welchen Einflunß as Verschwinden aller nicht-kreativen Arbeit, die Befreiung von der Sklaverei, die den Menschen seit Beginn der Produktion gezwungen hat, sein Brot »im Schweiß seines Angesichts« zu verdienen, auf unser Alltagsleben haben wird. Wenn die primären Lebensbedürfnisse automatisch - ohne Betätigung des Menschen - zufriedengestellt werden können, öffnet sich eine Zukunft, in der das tägliche Leben sich nicht länger durch nützliche Handlungen erschopft. Was gegenwärtig noch als »Freizeit« erscheint, wird dann zur eigentlichen Lebenszeit, es wird die Zeit sein, in der wir unser Leben zu gestalten haben. Leben war für den weitaus größen Teil de Menschen bisher Identish mit »am Leben Bleiben«. Die Automation wird uns aber die freie Verfügung über die totale Lebensenergie erlauben, Das Vorrecht der nicht-arbeitenden sozialen Ober. schicht frühere Kulturen wird auf alle Menschen übergehen. Die kreativen Potenzen eines jeden werden sich frei entfalten können in einer Lebensweise, die sich in neuen Spielformen erschöpft. Das enorme schöpferische Potential der Menschheit braucht nicht länger an die Arbeit vergeudet zu werden, die von der Maschine verrichtet werden kann. Die Bürde der Sklaverei wird endgültig von der Menschheit genommen und der Maschine aufgeladen. Erstmalig wird eine Kultur aufgebaut werden können, die alle beteiligt, die allen gehört. Aus der Lebensweise wird alle automatische - das heißt alle unmenschliche - Handlung verbannt, der Mensch wird nur noch der Erfinder und Schöpfer seines Lebens sein, im wahren Sinn ein HOMO LUDENS.
Weder die Kulturklage der »Kultivierten«, noch die verkalkte Gesellschaftsstruktur der Vergangenheit, die sich mit den Perspektiven einer unbeschränkten Produktion nicht abfinden will, konnen die »Gesellschaft in Überfluß « aufhalten. Der Mensch wird früher oder spater in Besitz nehmen, was ihm zukommt. Er wird spielen, denn keine Arbeit wird sein Leben in Beschlag nehmen und es aufzehren. Er wird frei sein, freier als er je war, freier als es die Mächtigen dieser Erde je gewesen sind; denn er verfugt über die Mittel, mit denen er seine Freiheit verwirklichen kann. Zum erstenmal wird sein Leben ein menschliches Leben sein. Der Mensch wird zum erstenmal vollstandig Mensch sein; denn er wird seine Existem selbst schaffen, sein Leben selbst gestalten. Seine Kreativität, sein schöpferisches Vermögen, das lange brachgelegen hat, wird sich endlich entfalten können.
Die Frage, wie der freigewordene Mensch, der homo ludens also, sein Leben leben wird, diese entscheidende Frage kann nicht ausreichend beantwortet werden, ohne daß man sich eine Vorstellung von der artificiellen Welt macht, die sich der Mensch in seinem arbeitsfreien Zeitalter errichten wird. Der homo ludens wird nicht nur frei über seine Lebenszeit verfügen, er bewegt sich auch freier als der utilitäre Mensch in seinem Lebensraum. Ihn bindet keine Arbeit an einen bestimmten Siedlungs-Ort, und ihm stehen in großem Ausmaß die technischen und ökonomischen Mittel bereit, um größte räumliche Distanzen zu überwinden und in ihnen seinen Lebensraum abzustecken. Der homo ludens ist ein Nomade, dessen Aktionsradius den ganzen Globus umspannt. Selbstverständlich wird dieser Mensch seine Umwelt in stärkstem Maß beanspruchen. Seine Ansprüche zielen vor allem darauf, alle Bedingungen des Spiels, des Aufbaus neuer, geeigneter Ambiente für sich zu erschließen und so eine phantastische, vielfältige Umwelt an die Stelle einer verschwundenen Natur· weit zu setzen. Er schafft sich künstlich eine technische Welt, die nicht wetteifern will mit der Natur, sondern die sie an Abenteuerlichkeit und an Entdeckungsreichtum übertrifft.
In der heutigen, funktionellen Stadt befinden wir uns ständig auf der Suche nach dem Illegalen. Das Abenteuer besteht zwar, doch fristet es ein kümmerliches Dasein auf den Flohmärkten, in den verbliebenen Resten der Altstadt, in obskuren Kneipen, oder notfalls in den Spielhallen und Eisdielen. Wenn wir uns jetzt eine Stadt des freien kreativen Menschen vorstellen wollen, von Menschen also, die ihr Leben frei gestalten, dann ziehen wir vielleicht am besten den Vergleich zur solchen Akkulturationszonen gegenwärtiger Großstädte heran. Diese Zonen scheinen allen Säuberungsaktionen der Utilitaristen und Funktionalisten entwischt zu sein. In diesen Zonen scheinen sich alle diejenigen zu sammeln, die sich von der utilitaristischen Gesellschaft absondern oder die von ihr abgewiesen werden. Diesen nicht-funktionellen Sozialraum kann man als ein Gärungsrosorvoir kreativer Triebe auffassen, als eine Domäne, in der Zufall oder Berechnung zu Kontakten, Beziehungen und Begegnungen führen, und die daher wie ein Magnet wirkt auf alle Vergnügungssuchenden, Touristen oder Sonstigen Menschen der Freizeit.
Der homo ludens, auf der Suche nach dem Unbekannten, nach neuem Ambiente, verhält sich aber nicht passiv und abwartend wie der Tourist, der sich einfach der Begegnung überläßt wie sie sich ihm bietet. Er verfügt über eine rämliche Welt und über die technischen Apparaturen, die ihn instand setzen, in diese Umwelt verändernd einzugreifen und sie seiner Phantasie anzupassen.
NEW-BABYLON ist die Welt des homo ludens. Das Gesellschaftsmuster on New-Babylon ist ganz auf die permanente Veränderung abgestimmt. Der Umweltcharakter New-Babylons wirkt sich auf das lndividuum so aus, daß wie beim Künstler - in beschränkter Form toleriert werden, mit der Absicht, sie allmählich in das System einzufügen New-Babylon ist eine flexible Umwelt - und zwar vom Grundrifß bis in das kleinste Detail. New-Babylon ist eine offene Stadt, die sich frei nach alien Richtungen ausbreitet. Sie folgt den Spuren, die der Mensch bei seinen Wanderungen über die Erde hinterläßt. Die Bau-Einheit New-Babylons, der Sektor, ist das Glied einer langen Kette. Die Sektorenketten sind in sich wieder zu einem Netz verflochten, das sich über die Erdoberfläche legt. New-Babylon ist nirgendwohin abgeschlossen, es kennt keine Grenzen und keine Barrieren - jeder Ort ist jedermann zugänglich. Die New-Babylonen durch- ziehen frei das Gebiet der ganzen Erde, sie sind nicht ortsgebunden. lhr Leben ist wie eine fortwihrende Reise, auf der sie die Erde entdecken und gleichzeitig ihr Leben gestalten.
Der Aufbau New-Babylons vollzieht sich allmählich, Sektor für Sektor, wobei die alten, bebauten Flächen , dem Bedarf entsprechend abgerissen werden. Der Grundriß von New-Babylon zeigt eine klare Verteilung zwischen den Sektorenstreifen und den freigebliebenen offenen Flächen, die vollständig unbebaut bleiben sollen. Diese Regionen sind unerläßlich für das Funktionieren eines intensiven Lebens in den Sektoren, und sie soIIen daher jederzeit für jedermann zugänglich sein. Im Prinzip ist das Sektorennetz ein ununterbrochenes Ganzes, das wie eine zweite Haut über die Erdoberfläche gespannt ist. Die Konstruktion des einzelnen Sektors beschränkt sich auf ein Basis-Gefüge an slch leerer, möglichst ausgedehnter Horizontalschichten. Der Erdboden wird weitgehend freigehalten, indem die Kontaktpunkte der Konstruktion mit dem Erdboden moglichst gering gehalten werden. Außerdem soll die Konstruktion der räumlichen Unterteilung des lnneren eine maximale Freiheit zur Variation anbieten. Je nach den Umständen wird ein gestützter eln freitragender oder ein aufgehängter Konstruktionstyp vorgezogen.
Entsprechend den Erfordernissen der Lebensaktivität wird die Basiskonstruktion mittels mobiler Bautelle in eine unbestimmte Anzahl größerer und kleinerer Riume unterteilt. Die Ambiente und Funktion der Räume aind sehr verachieden und wechseln ständig mit den Aktivitäten, von denen sie bestimmt warden.
Der Sektor nimmt in sich zu einem Teil Wohnelemente und andere permanent Einrichtungen auf, während der größere Teil als variabler Sozialraum der Lebensaktivität dient, an der jeder teilhat. Um eine optimale Variation abreite des Ambiente zu erreichen, benötigt man eine umfangreiche Apparatur, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Beleuchtung und Klimatisation des lnneren sind abhängig von lnstallationen. Im Sektoreninnern besteht also die Freiheit, jeden gewünschten Zustand künstlich herzustellen. So entsteht eine künstliche Welt, die einen großen Reichtum an Kontrastmöglichkeiten enthält.
Der New-Babyloner steht von Anfang an mit jeder Aktionsphase in einer spontanen Verbindlichkeit zu seiner Umwelt; denn jede Geste findet in der Öffentlichkeit statt und betrifft das allgemeine Ambiente und ruft deshalb unmittelbare und spontane Reaktionen hervor, die den Akt jeweils wieder sofort neutralisieren und individuell unverbindlich machen. Jede schöpferische Initiative des Einzeinen wird in New-Babylon zu einem Eingriff in das kollektive Lebensambiente und provoziert deshalb die unmittelbare Gegenaktion der anderen. Jede einzeine der Reaktionshandlungen kann wiederum zur Quelle neuer Reaktionen warden. So entsteht eine Art Kettenreaktion kreativer Akte, die nur enden kann, wenn ein Klimax erreicht wird. Der Klimax punkt stellt dann ein Ambiente-Moment dar, der als eine kollektive Kreation aufgefaßt warden kann. Der Rhythmus von Entstehen und Verschwinden der Ambiente-Momente bildet so das Raum-Zeit-Maß
CONSTANT
Die Automation verspricht uns eine Produktion, die die Bedürfnisse aller Menschen ohne menschliche Arbeitsleistung zufriedenstellt. Die Arbeit des Menschen ist nicht länger ein unumgängliches Produktionsmittel. Der Mensch steht erste. malig vor der Tatsache, seine Existenzform als Nützlichkeitstier aufgeben und sich auf das Niveau eines schöpferischen Wesens erheben zu können. Wir befinden uns an dem Punkt, an dem der Anspruch Lautréamonts: »une poésie faite par tous«, - Freiheit zum kreativen Spiel für jeden - verwirklicht werden kann.
Die Perspektive auf die vollautomatisierte Produktion wirft unweigerlich die Frage auf, welchen Einflunß as Verschwinden aller nicht-kreativen Arbeit, die Befreiung von der Sklaverei, die den Menschen seit Beginn der Produktion gezwungen hat, sein Brot »im Schweiß seines Angesichts« zu verdienen, auf unser Alltagsleben haben wird. Wenn die primären Lebensbedürfnisse automatisch - ohne Betätigung des Menschen - zufriedengestellt werden können, öffnet sich eine Zukunft, in der das tägliche Leben sich nicht länger durch nützliche Handlungen erschopft. Was gegenwärtig noch als »Freizeit« erscheint, wird dann zur eigentlichen Lebenszeit, es wird die Zeit sein, in der wir unser Leben zu gestalten haben. Leben war für den weitaus größen Teil de Menschen bisher Identish mit »am Leben Bleiben«. Die Automation wird uns aber die freie Verfügung über die totale Lebensenergie erlauben, Das Vorrecht der nicht-arbeitenden sozialen Ober. schicht frühere Kulturen wird auf alle Menschen übergehen. Die kreativen Potenzen eines jeden werden sich frei entfalten können in einer Lebensweise, die sich in neuen Spielformen erschöpft. Das enorme schöpferische Potential der Menschheit braucht nicht länger an die Arbeit vergeudet zu werden, die von der Maschine verrichtet werden kann. Die Bürde der Sklaverei wird endgültig von der Menschheit genommen und der Maschine aufgeladen. Erstmalig wird eine Kultur aufgebaut werden können, die alle beteiligt, die allen gehört. Aus der Lebensweise wird alle automatische - das heißt alle unmenschliche - Handlung verbannt, der Mensch wird nur noch der Erfinder und Schöpfer seines Lebens sein, im wahren Sinn ein HOMO LUDENS.
Weder die Kulturklage der »Kultivierten«, noch die verkalkte Gesellschaftsstruktur der Vergangenheit, die sich mit den Perspektiven einer unbeschränkten Produktion nicht abfinden will, konnen die »Gesellschaft in Überfluß « aufhalten. Der Mensch wird früher oder spater in Besitz nehmen, was ihm zukommt. Er wird spielen, denn keine Arbeit wird sein Leben in Beschlag nehmen und es aufzehren. Er wird frei sein, freier als er je war, freier als es die Mächtigen dieser Erde je gewesen sind; denn er verfugt über die Mittel, mit denen er seine Freiheit verwirklichen kann. Zum erstenmal wird sein Leben ein menschliches Leben sein. Der Mensch wird zum erstenmal vollstandig Mensch sein; denn er wird seine Existem selbst schaffen, sein Leben selbst gestalten. Seine Kreativität, sein schöpferisches Vermögen, das lange brachgelegen hat, wird sich endlich entfalten können.
Die Frage, wie der freigewordene Mensch, der homo ludens also, sein Leben leben wird, diese entscheidende Frage kann nicht ausreichend beantwortet werden, ohne daß man sich eine Vorstellung von der artificiellen Welt macht, die sich der Mensch in seinem arbeitsfreien Zeitalter errichten wird. Der homo ludens wird nicht nur frei über seine Lebenszeit verfügen, er bewegt sich auch freier als der utilitäre Mensch in seinem Lebensraum. Ihn bindet keine Arbeit an einen bestimmten Siedlungs-Ort, und ihm stehen in großem Ausmaß die technischen und ökonomischen Mittel bereit, um größte räumliche Distanzen zu überwinden und in ihnen seinen Lebensraum abzustecken. Der homo ludens ist ein Nomade, dessen Aktionsradius den ganzen Globus umspannt. Selbstverständlich wird dieser Mensch seine Umwelt in stärkstem Maß beanspruchen. Seine Ansprüche zielen vor allem darauf, alle Bedingungen des Spiels, des Aufbaus neuer, geeigneter Ambiente für sich zu erschließen und so eine phantastische, vielfältige Umwelt an die Stelle einer verschwundenen Natur· weit zu setzen. Er schafft sich künstlich eine technische Welt, die nicht wetteifern will mit der Natur, sondern die sie an Abenteuerlichkeit und an Entdeckungsreichtum übertrifft.
In der heutigen, funktionellen Stadt befinden wir uns ständig auf der Suche nach dem Illegalen. Das Abenteuer besteht zwar, doch fristet es ein kümmerliches Dasein auf den Flohmärkten, in den verbliebenen Resten der Altstadt, in obskuren Kneipen, oder notfalls in den Spielhallen und Eisdielen. Wenn wir uns jetzt eine Stadt des freien kreativen Menschen vorstellen wollen, von Menschen also, die ihr Leben frei gestalten, dann ziehen wir vielleicht am besten den Vergleich zur solchen Akkulturationszonen gegenwärtiger Großstädte heran. Diese Zonen scheinen allen Säuberungsaktionen der Utilitaristen und Funktionalisten entwischt zu sein. In diesen Zonen scheinen sich alle diejenigen zu sammeln, die sich von der utilitaristischen Gesellschaft absondern oder die von ihr abgewiesen werden. Diesen nicht-funktionellen Sozialraum kann man als ein Gärungsrosorvoir kreativer Triebe auffassen, als eine Domäne, in der Zufall oder Berechnung zu Kontakten, Beziehungen und Begegnungen führen, und die daher wie ein Magnet wirkt auf alle Vergnügungssuchenden, Touristen oder Sonstigen Menschen der Freizeit.
Der homo ludens, auf der Suche nach dem Unbekannten, nach neuem Ambiente, verhält sich aber nicht passiv und abwartend wie der Tourist, der sich einfach der Begegnung überläßt wie sie sich ihm bietet. Er verfügt über eine rämliche Welt und über die technischen Apparaturen, die ihn instand setzen, in diese Umwelt verändernd einzugreifen und sie seiner Phantasie anzupassen.
NEW-BABYLON ist die Welt des homo ludens. Das Gesellschaftsmuster on New-Babylon ist ganz auf die permanente Veränderung abgestimmt. Der Umweltcharakter New-Babylons wirkt sich auf das lndividuum so aus, daß wie beim Künstler - in beschränkter Form toleriert werden, mit der Absicht, sie allmählich in das System einzufügen New-Babylon ist eine flexible Umwelt - und zwar vom Grundrifß bis in das kleinste Detail. New-Babylon ist eine offene Stadt, die sich frei nach alien Richtungen ausbreitet. Sie folgt den Spuren, die der Mensch bei seinen Wanderungen über die Erde hinterläßt. Die Bau-Einheit New-Babylons, der Sektor, ist das Glied einer langen Kette. Die Sektorenketten sind in sich wieder zu einem Netz verflochten, das sich über die Erdoberfläche legt. New-Babylon ist nirgendwohin abgeschlossen, es kennt keine Grenzen und keine Barrieren - jeder Ort ist jedermann zugänglich. Die New-Babylonen durch- ziehen frei das Gebiet der ganzen Erde, sie sind nicht ortsgebunden. lhr Leben ist wie eine fortwihrende Reise, auf der sie die Erde entdecken und gleichzeitig ihr Leben gestalten.
Der Aufbau New-Babylons vollzieht sich allmählich, Sektor für Sektor, wobei die alten, bebauten Flächen , dem Bedarf entsprechend abgerissen werden. Der Grundriß von New-Babylon zeigt eine klare Verteilung zwischen den Sektorenstreifen und den freigebliebenen offenen Flächen, die vollständig unbebaut bleiben sollen. Diese Regionen sind unerläßlich für das Funktionieren eines intensiven Lebens in den Sektoren, und sie soIIen daher jederzeit für jedermann zugänglich sein. Im Prinzip ist das Sektorennetz ein ununterbrochenes Ganzes, das wie eine zweite Haut über die Erdoberfläche gespannt ist. Die Konstruktion des einzelnen Sektors beschränkt sich auf ein Basis-Gefüge an slch leerer, möglichst ausgedehnter Horizontalschichten. Der Erdboden wird weitgehend freigehalten, indem die Kontaktpunkte der Konstruktion mit dem Erdboden moglichst gering gehalten werden. Außerdem soll die Konstruktion der räumlichen Unterteilung des lnneren eine maximale Freiheit zur Variation anbieten. Je nach den Umständen wird ein gestützter eln freitragender oder ein aufgehängter Konstruktionstyp vorgezogen.
Entsprechend den Erfordernissen der Lebensaktivität wird die Basiskonstruktion mittels mobiler Bautelle in eine unbestimmte Anzahl größerer und kleinerer Riume unterteilt. Die Ambiente und Funktion der Räume aind sehr verachieden und wechseln ständig mit den Aktivitäten, von denen sie bestimmt warden.
Der Sektor nimmt in sich zu einem Teil Wohnelemente und andere permanent Einrichtungen auf, während der größere Teil als variabler Sozialraum der Lebensaktivität dient, an der jeder teilhat. Um eine optimale Variation abreite des Ambiente zu erreichen, benötigt man eine umfangreiche Apparatur, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Beleuchtung und Klimatisation des lnneren sind abhängig von lnstallationen. Im Sektoreninnern besteht also die Freiheit, jeden gewünschten Zustand künstlich herzustellen. So entsteht eine künstliche Welt, die einen großen Reichtum an Kontrastmöglichkeiten enthält.
Der New-Babyloner steht von Anfang an mit jeder Aktionsphase in einer spontanen Verbindlichkeit zu seiner Umwelt; denn jede Geste findet in der Öffentlichkeit statt und betrifft das allgemeine Ambiente und ruft deshalb unmittelbare und spontane Reaktionen hervor, die den Akt jeweils wieder sofort neutralisieren und individuell unverbindlich machen. Jede schöpferische Initiative des Einzeinen wird in New-Babylon zu einem Eingriff in das kollektive Lebensambiente und provoziert deshalb die unmittelbare Gegenaktion der anderen. Jede einzeine der Reaktionshandlungen kann wiederum zur Quelle neuer Reaktionen warden. So entsteht eine Art Kettenreaktion kreativer Akte, die nur enden kann, wenn ein Klimax erreicht wird. Der Klimax punkt stellt dann ein Ambiente-Moment dar, der als eine kollektive Kreation aufgefaßt warden kann. Der Rhythmus von Entstehen und Verschwinden der Ambiente-Momente bildet so das Raum-Zeit-Maß
CONSTANT