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W5141
21.09.2012
arrays - Steffen Kasperavicius
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ARRAYS „Heutzutage ist kaum etwas realistischer als Utopien“ (Thornton Wilder, 1887-1975) Als diplomierter Medienkünstler interessiere ich mich bereits seit mehreren Jahren für die MinimalArt- und ConceptualArt-Tendenzen der 60er und 70er Jahre. I ...

ARRAYS „Heutzutage ist kaum etwas realistischer als Utopien“ (Thornton Wilder, 1887-1975) Als diplomierter Medienkünstler interessiere ich mich bereits seit mehreren Jahren für die MinimalArt- und ConceptualArt-Tendenzen der 60er und 70er Jahre. Immer wieder greife ich Ideen und Theorien, Ansätze und Aspekte in meinen eigenen Arbeiten auf, setze mich auf meine Art mit Thesen und Modellen auseinander und versetze sie skulptural sowie multimedial in einen zeitgenössischen, popkulturellen Kontext. Flüchtige Bilder wandele ich um in erfahrbare Architektur, sequenzhafte Animationen werden skulptural wiedergegeben. Dies geschieht mit Alltagsmaterialien, mit realen oder digitalen Fundstücken (Holz, Elektronikschrott, Metall, aus dem Zusammenhang gerissenen Filmausschnitten), oder, wie in meinem derzeitigen Projekt „Arrays“, mit Euro-Paletten. Mich interessiert daran die Abgelebtheit, ihre Vergangenheit und eine künstlerische Inszenierung, die einen Sichtwechsel im Betrachter hervorrufen kann. So sollen in dieser Werkserie architektonische Gebilde wie Tore, Brücken, Türme oder verschachtelte Räume entstehen – oft am Rande der Statik – sowie mediale Installationen, Videos, interaktive Projektionen. Diese sollen sich auseinandersetzen mit dem Körper und der Skulptur im Raum und bis hin zu den Themen „Zeitmanipulation“, „Vergänglichkeit“ und „Archiv“ reichen. Anhand eines Objektes soll ein ganzes Spektrum von künstlerischen Ausdrucksformen und Techniken durchdekliniert werden. Mit Hilfe einer Ideensammlung in Form eines „To-Do-Archives“ stelle ich für gewöhnlich Ideen für eine spätere Ausführung zusammen. Diese Ideen werden mittels 3D-Software skizziert, geplant und vorbereitet. Kommt es zu einer Präsentation, wird die Arbeit hergestellt und im Ausstellungskontext auf Reaktionen untersucht. Konträr sammeln sich durch diese Arbeitsweise viele unrealisierte oder verworfene Konzepte an. Dies zu thematisieren ist ein für mich ebenso wichtiger Aspekt und gleichbedeutend mit der gefertigten Arbeit. Meine Diplomarbeit handelte beispielsweise von Enttäuschungserzeugung im Kunstkontext. Ich erarbeitete konzeptionelle multimediale Installationen und kuratorische Konzepte, um den Besuchern ein Gefühl des Enttäuschtseins zu vermitteln. Diese Vorgehensweise wurde 2009 von der Jury des Kunstpreises 2009 der Stiftung der Saalesparkasse Halle mit einem Anerkennungspreis honoriert. In folgenden Arbeiten und Konzepten ging es um die Wahrnehmung von Abwesenheit, um Zeitmanipulation, um das Scheitern und Unvollendete sowie die approprietäre Gegenüberstellung von Kunstgeschichte und Popkultur. In Anlage befindet sich ein Katalog ("TODO") meines derzeitigen Projektes "Arrays", in dem unrealisierte und nur als digitale Datei vorhandene Skulpturen dargestellt sind. Steffen Kasperavicius Berlin, 21.09.2012

ARRAYS „Heutzutage ist kaum etwas realistischer als Utopien“ (Thornton Wilder, 1887-1975) Als diplomierter Medienkünstler interessiere ich mich bereits seit mehreren Jahren für die MinimalArt- und ConceptualArt-Tendenzen der 60er und 70er Jahre. I ...

ARRAYS „Heutzutage ist kaum etwas realistischer als Utopien“ (Thornton Wilder, 1887-1975) Als diplomierter Medienkünstler interessiere ich mich bereits seit mehreren Jahren für die MinimalArt- und ConceptualArt-Tendenzen der 60er und 70er Jahre. Immer wieder greife ich Ideen und Theorien, Ansätze und Aspekte in meinen eigenen Arbeiten auf, setze mich auf meine Art mit Thesen und Modellen auseinander und versetze sie skulptural sowie multimedial in einen zeitgenössischen, popkulturellen Kontext. Flüchtige Bilder wandele ich um in erfahrbare Architektur, sequenzhafte Animationen werden skulptural wiedergegeben. Dies geschieht mit Alltagsmaterialien, mit realen oder digitalen Fundstücken (Holz, Elektronikschrott, Metall, aus dem Zusammenhang gerissenen Filmausschnitten), oder, wie in meinem derzeitigen Projekt „Arrays“, mit Euro-Paletten. Mich interessiert daran die Abgelebtheit, ihre Vergangenheit und eine künstlerische Inszenierung, die einen Sichtwechsel im Betrachter hervorrufen kann. So sollen in dieser Werkserie architektonische Gebilde wie Tore, Brücken, Türme oder verschachtelte Räume entstehen – oft am Rande der Statik – sowie mediale Installationen, Videos, interaktive Projektionen. Diese sollen sich auseinandersetzen mit dem Körper und der Skulptur im Raum und bis hin zu den Themen „Zeitmanipulation“, „Vergänglichkeit“ und „Archiv“ reichen. Anhand eines Objektes soll ein ganzes Spektrum von künstlerischen Ausdrucksformen und Techniken durchdekliniert werden. Mit Hilfe einer Ideensammlung in Form eines „To-Do-Archives“ stelle ich für gewöhnlich Ideen für eine spätere Ausführung zusammen. Diese Ideen werden mittels 3D-Software skizziert, geplant und vorbereitet. Kommt es zu einer Präsentation, wird die Arbeit hergestellt und im Ausstellungskontext auf Reaktionen untersucht. Konträr sammeln sich durch diese Arbeitsweise viele unrealisierte oder verworfene Konzepte an. Dies zu thematisieren ist ein für mich ebenso wichtiger Aspekt und gleichbedeutend mit der gefertigten Arbeit. Meine Diplomarbeit handelte beispielsweise von Enttäuschungserzeugung im Kunstkontext. Ich erarbeitete konzeptionelle multimediale Installationen und kuratorische Konzepte, um den Besuchern ein Gefühl des Enttäuschtseins zu vermitteln. Diese Vorgehensweise wurde 2009 von der Jury des Kunstpreises 2009 der Stiftung der Saalesparkasse Halle mit einem Anerkennungspreis honoriert. In folgenden Arbeiten und Konzepten ging es um die Wahrnehmung von Abwesenheit, um Zeitmanipulation, um das Scheitern und Unvollendete sowie die approprietäre Gegenüberstellung von Kunstgeschichte und Popkultur. In Anlage befindet sich ein Katalog ("TODO") meines derzeitigen Projektes "Arrays", in dem unrealisierte und nur als digitale Datei vorhandene Skulpturen dargestellt sind. Steffen Kasperavicius Berlin, 21.09.2012